Das ist ja wieder mal so eine Sache. Wer schon länger in der Beratungsbranche ist, kennt das. Verlässlich, alle paar Jahre, wird eine neue Sau durch das Beraterdorf getrieben: irgendwelche Buzzwords, die gut klingen. Die ganze Beratungsbranche setzt sich drauf und beglückt damit ihre Kunden, bis keiner mehr hören kann.
Das dauert dann ca. drei Jahre, dann ist das Thema abgefrühstückt, keiner kanns mehr hören und der nächste Trend kommt daher. Kaizen, Lean, TQM, Six Sigma, ISO, Innovationsmanagement, Agile,… You name it. Und jetzt Digitale Transformation.
Sind Kaizen, ISO, Agile und Co. eher konkrete Konzepte und Maßnahmen, so verhält es sich mit Digitaler Transformation deutlich anders. Gleichzeitig gibt es einen breiten Auslegungsspielraum des Begriffes Digitale Transformation. Deshalb lohnt sich eine differenzierte Klärung des Begriffes.
Begriffsverwirrung Digitization, Digitaliszation und Digital Transformation
(a) Digitization bedeutet die Umwandlung analog existierender Information in digitale Information. Zum Beispiel das Einscannen von Text.
(b) Digitalization beschreibt den zunehmenden Einsatz digitaler Technologien, die digitale Infrastruktur und digitale Kommunikation, die herkömmliche, analoge Technologien verbannt.
Ein Beispiel: Die Umwandlung klassisch entwickelter Fotos auf Fotopapier in JPG-Fotodateien durch Scannen oder digitales Abfotografieren ist Digitization. Die Verdrängung des konventionellen Fotoapparates durch digitale Kameras oder heute immer mehr durch Smartphones ist mit Digitalization gemeint.
(c) Digitale Transformation hat den Menschen im Fokus. Digitale Transformation integriert digitale Möglichkeiten, um neue Produkte und Services, innovative Geschäftsmodelle und Prozesse zu realisieren. Wichtiger Teil der Transformation ist auch, Menschen in Organisationen und die Zivilgesellschaft auf diese Innovationen vorzubereiten und gemeinsam zu kreieren.